…spät, aber nicht zu spät ein Erlebnisbericht der K2-Austauschfahrt zu unserer Partnerschule nach Marietta, Georgia:
Eine Woche vor den Herbstferien brachen wir früh morgens etwas verschlafen aber gleichzeitig unglaublich aufgeregt, zum Flughafen auf. Das Ziel lautete Marietta, ein Vorort der Stadt Atlanta, im Bundesstaat Georgia, im Südosten der USA. Wir freuten uns darauf, unsere amerikanischen Austauschpartner, die 2018 nach den Pfingstferien in Tübingen waren, nun in ihrer Heimat zu besuchen. Als wir im Flugzeug saßen und es dann endlich losging, war die Vorfreude riesig. Alle wollten ihre Partnerinnen und Partner endlich wiedersehen. In Atlanta angekommen, nach einem langen aber kulinarisch aufregendem Flug, hatten wir dann noch eine Zugfahrt quer durch/unter Atlanta vor uns. An der Endstation wurden wir schließlich von unseren Familien abgeholt. Wir waren sehr gespannt wie unsere Gastfamilien so wohnen, in unseren Vorstellungen hatten wir uns schon einiges ausgemalt. Bei einigen bewahrheiteten sich die Vorstellungen. Die Häuser wie die Autos und eigentlich fast alles erschien uns riesig. Die Häuserreihen wirkten wie gemalt mit ihren wunderschönen, liebevoll gestalteten Vorgärten und Verandas.
Den ersten Abend verbrachten wir dann mit unseren Gastfamilien, wobei sie uns mit der amerikanischen Kost vertraut machten. Darauf folgte der erste Schultag am Morgen: Für die meisten ging es mit dem eigenen Auto zur Schule, mehr oder weniger den Speed Limits folgend. Die typischen gelben Schulbusse, aus vielen amerikanischen Serien und Filmen bekannt, zur Entzückung brachten, wurden von den Amerikanern nur als unbequem und äußerst gefährlich abgetan.
Wir waren an zwei verschiedenen Schulen untergebracht, der Pope High School und der Lassiter High School. Die Schulen waren riesengroß, mit Football Field, Sporthallen, Kino, Theater und Festhalle, hatten aber trotzdem nur ein Stockwerk.
Nach einem erlebnisreichen Wochenende mit einigen Ausflügen mit den Familien standen dann unsere Ausflüge mit der Gruppe an: Wir waren wandern am Kennesaw Mountain, studierten die amerikanische Geschichte im Martin Luther King Memorial und im History Center und bestaunten die Fische, insbesondere den Walhai, im Georgia Aquarium.
Auch im Escape Room schlugen wir uns sehr gut. Im Martin Luther King Memorial sahen wir Martin Luther Kings Geburtshaus, im History Center hatten wir eine besonders anschauliche Führung rund um den Civil War, bei welcher wir in verschiedene Rolle schlüpften und uns als Kriegsteilnehmer beweisen mussten.
Zum Dinner gehen Amerikaner fast immer auswärts essen, ob mit der Familie oder mit Freunden. Gerne trifft man sich in zu einem Milchshake, Burgern und Pommes in einem Waffle House oder zu knusprigem Chicken bei Chick-Fill-A.
Auch landestypische Feiergelegenheiten ließen wir uns nicht entgehen. Schon vor der Abfahrt freuten wir uns dabei auf Halloween. Viele Nachmittage verbrachten wir dazu mit unseren Austauschülern in Malls und speziellen Läden, um das perfekte Kostüm zu finden. Damit ausgestattet sammelten wir dann „Trick or Treat“, bestaunten die in Garagen errichteten haunted houses („Gruselhäuser“) und feierten eine Halloween Party.
Auch der amerikanische Nationalsport kam nicht zu kurz: wir schauten unserem jeweiligen Football Team bei ihren wichtigen Spielen. Am Morgen davor nahmen wir dazu bei einer Pep-Ralley teil. Hierbei trifft sich die ganze Schule in der Sporthalle. Dort machen einige Klassen etwas vor, die Cheerleader tanzen und die Menge feiert.
Leider ging unser gut zweiwöchiger Aufenthalt viel zu schnell zu Ende. Schon bald hieß es wieder Koffer packen und ab zum Flughafen Atlanta. Dieser ist riesengroß, lange war er der weltgrößte, und es war eine halbe Weltreise bis wir unser Gate erreichten. Nach einem Flug mit vielen Turbulenzen kamen wir müde am Samstagmorgen an. Noch etwas gejetlagt mussten wir dann am Montag wieder mit Fahrrad, Bus und Bahn zur Schule und vermissten wehmütig den amerikanischen Lifestyle, an den man sich überraschend schnell gewöhnen kann.
von: K. Ehlers