„PROTEST! Von der Wut zur Bewegung“
Im Rahmen eines fächerübergreifenden Projektes zwischen Gemeinschaftskunde und Bildender Kunst zur Förderung der politischen Bildung hat die Klasse 9b am Freitag, den 8. November 2024, mit Frau Sommerfeld und Frau Dolde eine Exkursion ins Landesmuseum Württemberg nach Stuttgart unternommen. Als erste Gruppe konnte sie die Ausstellung „PROTEST! Von der Wut zur Bewegung“ erkunden, die aus sechs thematischen Räumen bestand. Diese luden dazu ein, die Hintergründe verschiedener Protestbewegungen eigenständig zu erarbeiten.
Nach der Abgabe von Jacken und Taschen führte der Weg über die Reitertreppe direkt in die Ausstellung. Bereits im ersten Raum gab es eine interaktive Station mit mehreren Buzzern, an denen abgestimmt werden konnte, unter welchem Schwerpunkt-Thema man sich die Ausstellung betrachtet. Die Mehrheit entschied sich für das Thema „Frieden“. Diese Einführung schuf eine Verbindung zwischen der individuellen Perspektive und den zentralen Fragen der Ausstellung.
Eine Station präsentierte ein Auto ohne Fensterscheiben, neben dem Schaumstoffschläger bereitlagen. Mit den Schlägern sollte auf das Auto eingeschlagen werden, um nachzuempfinden, wie sich Protestierende oder Betroffene in solchen Situationen fühlen könnten. Die dumpfen Geräusche der Schläger, die auf das Metall trafen, erzeugten eine beklemmende Atmosphäre und ließen die physische Dimension von Protesten spürbar werden.
Eine weitere Station stellte eine Menschenmenge durch Boxsäcke dar, die eng beieinander hingen. Auch wenn die Umsetzung keine vollständige Simulation eines echten Protestes bot, vermittelte sie einen Eindruck davon, wie es sich anfühlt, von einer dichten Menge umgeben zu sein. Die Station wurde von den Schülerinnen und Schülern als ungewöhnlich, aber lehrreich wahrgenommen.
Im letzten Raum der Ausstellung wurden die zuvor entwickelten Protestformen vorgestellt und begründet. Jede Gruppe hatte die Möglichkeit, ihre Ideen mit den anderen zu teilen und gemeinsam zu diskutieren, welche Ansätze besonders wirkungsvoll sein könnten.
Die Kunstkammer der Herzög:innen von Württemberg
Nach der intensiven Auseinandersetzung mit Protestbewegungen bot der Besuch der Kunstkammer einen starken Kontrast mit historischen und kulturellen Objekten aus der Frühen Neuzeit. Diese Sammlung, die von Friedrich I. von Württemberg im Alten Schloss in Stuttgart angelegt wurde, diente dazu, Reichtum und Macht zu demonstrieren. Sie umfasst Kunstwerke, Münzen, Waffen, Schmuck, Prunkgeschirr und exotische Objekte aus verschiedenen Kulturen.
Besonders beeindruckend waren die Federschilde, die in einem eigens dafür geschaffenen, lichtgeschützten Raum ausgestellt werden. Diese Schilde, von denen weltweit nur vier existieren, gelten als äußerst kostbar und einzigartig.
Ein weiteres Highlight war der Schildkrötenautomat, ein historisches Spielzeug, das eigenständig über den Tisch fahren und rechtzeitig an der Kante stoppen kann. Die feine Mechanik und der spielerische Charakter dieses Objekts hinterließen einen bleibenden Eindruck.
Fazit
Der Ausflug ins Landesmuseum Württemberg bot eine abwechslungsreiche Mischung aus aktuellen gesellschaftlichen Themen und historischen Perspektiven. Die Ausstellung „Protest“ eröffnete neue Sichtweisen und regte zur Reflexion über Protestbewegungen an. Der Besuch der Kunstkammer beeindruckte mit einer außergewöhnlichen Sammlung und spannenden Einblicken in die Geschichte Württembergs. Beide Teile des Ausflugs boten eine wertvolle und inspirierende Erfahrung, die noch lange in Erinnerung bleiben wird.