Auch dieses Schuljahr war eine Schülergruppe in Russland – in der russischen Partnerstadt Tübingens Petrozavodsk und anschließend ein paar Tage in St. Petersburg. Nach einer langen, aber spannenden Anreise mit dem Flugzeug über Riga nach St Petersburg und dann weiter mit dem Nachtzug von St Petersburg nach Petrozavodsk empfing unsere Partnerstadt die deutsche Gruppe mit winterlicher Kälte. Nachdem aber die Winterjacken ausgepackt waren, war die Kälte kein Problem mehr. Und so konnten die Schüler die am Onega-See gelegene Stadt und ihre Umgebung erkunden. Auf unterhaltsame Weise bekamen die Schüler im Stadtmuseum Einblick in die steinzeitliche und mittelalterlichen Geschichte Petrozavodsks, besuchten eine Schiffswerft, in der Segelschiffe rekonstruiert werden, und lernten die Kultur Kareliens durchs Zusehen und Mitmachen kennen.
Außerhalb der Stadt konnte die Gruppe aus Deutschland den Süßwasser-Wasserfall Kivac bewundern und einen ganzen Tag auf der Insel Kizhi verbringen – einem Freilichtmuseum, das eine Sammlung alstrussischer Holzkirchen und Bauernhäusern beherbergt.
Auch in das schulische Leben und das Leben in den russischen Familien konnten die Schülerinnen eintauchen. Es wurden Unterrichtsstunden besucht, das Essen in der Schulkantine probiert und abends und am Wochenende hat man die Gastfamilie in ihrem Alltag begleitet – Ausflüge gemacht, gekocht, Verwandte besucht.
Den acht Tagen in Petrozavodsk folgten dann noch drei Tage in Sankt Petersburg. Die Stadt zeigte sich von ihrer schönsten Seite und bleibt wohl unvergesslich: wunderschöne Architektur, Paläste und Gemäldegalerien, die schnelle Metro (U-Bahn), die Ballett-Vorstellung im Mariinski-Theater und die nächtliche Betrachtung der auseinander fahrenden Brücken über dem Fluss Neva.
Es waren tiefe Eindrücke einer Welt voller Gegensätze und eine besondere Chance, einem europäischen Land und seinen Einwohnern zu begegnen!

Von: Olga Bolinger

Russischer Winter im September