Im Rahmen der Unterrichtseinheit „Leben – vom Ende her? Wie die Einstellung zum Tod meine Lebensführung bestimmt“ besuchte die evangelische Religionsklasse 9abc von Frau Watzer das Bestattungsinstitut Rilling & Partner in Tübingen. Schon im Vorfeld hatten die Schüler:innen Fragen vorbereitet – doch während der Führung ergaben sich viele neue von selbst, was die Führung sehr interaktiv machte.
Wir erhielten einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Bereiche des Instituts so wie sie auch Angehörige erleben: vom „Haus des Übergangs“, in dem Trauerfeiern aller Konfessionen sowie konfessionsunabhängige Trauerfeiern stattfinden, über das Beratungszimmer bis hin zur Ausstellung von Särgen und Urnen. Darüber hinaus durften wir einen Blick in den Versorgungsraum werfen und von außen den Kühlraum betrachten – einen Bereich, der normalerweise für Angehörige nicht zugänglich ist.
Die Bestatterin Frau Laura Höhn führte uns mit viel Einfühlungsvermögen durch die Räumlichkeiten und sprach dabei behutsam über die Themen Tod, Bestattung und Trauerbegleitung. Sie erklärte vor jedem Raum, was uns erwarten würde, und überließ jeder und jedem die Entscheidung, ob sie oder er eintreten wollte. Sie ermutigte uns dabei immer wieder zu Gesprächen, denn: „Über Beängstigendes zu reden, macht es weniger beängstigend.“ Ziel der Führung war es auch, Vorurteile abzubauen und zu zeigen, dass der Umgang mit dem Tod oft anders ist, als es Filme oder Medien suggerieren.
Zwei besondere Eindrücke prägten unseren Besuch: Zum einen Fridolin – ein kleines Maskottchen, das an vielen Orten im Bestattungsinstitut zu finden ist. Es steht sinnbildlich für die Individualität jedes Trauerprozesses. Zum anderen der beeindruckende Bestattungskraftwagen, dessen Sternenhimmel und spezielle Lichteffekte der Fahrer eindrucksvoll vorführte.
Der Besuch endete im „Café Inspiration“ – einem Ort, an dem Angehörige nach einer Trauerfeier in wohltuender Atmosphäre zum Gedenkkaffee zusammenkommen können. Als besondere Überraschung erhielt jede:r von uns einen kleinen Fridolin als Erinnerung an diesen Besuch. Er darf uns insbesondere daran erinnern, dass der Tod kein Tabuthema sein muss – und dass offene Gespräche darüber wichtig sind. Besonders schön war zu sehen, wie unbefangen und frei von Berührungsängsten die Schüler:innen den gesamten Besuch erlebten.
Ein herzlicher Dank gilt dem Bestattungsdienst Rilling & Partner, insbesondere Frau Laura Höhn für die einfühlsame Führung und die geduldige Beantwortung unserer Fragen. Ebenso danken wir Frau Springmann für ihre Begleitung!